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Oker-Aller



Eine Sonnenfahrt auf der Oker und Aller

Nach sechs Jahren kehrten wir wieder zurück und entdeckten die Aller aufs Neue. Sie ist ein wunderschöner Wald- und Wiesenfluss, die durch die historische Reiterstadt Verden fließt und in die Weser mündet. Doch in diesem Jahr forderten uns ein viel zu niedriger Wasserstand und große Hitze heraus.                  
                  Die erste geplante Etappe auf der Aller von Brenneckenbrück zum Zeltplatz KC Flotwedel, der für die ersten Nächte unser Standquartier war, kam uns endlos vor. Hartnäckige Fliegen und Bremsen, Sonne pur bei 35°C, kein Schatten und bei fast stehendem Wasser erschwerten uns die nur 26km lange Strecke.
Im Restaurant und Café am Wehr von Langlingen belohnten wir uns mit einem Zwischenstopp und genießten die kalten Getränke und die leckeren Eisbecher. Die Bootsrutsche am Wehr Langlingen war unkompliziert befahrbar. Nur wurde die ständig auf Rot stehende Ampel in den letzten Jahren immer noch nicht gewartet.                 
                 
Die zweite Etappe auf der Oker startete in Seerhausen in einer Kanustation, die leider mehrere 100m vom Fluss entfernt war. Um die Boote nicht mühsam so weit ans Ufer tragen zu müssen, parkten wir unsere Autos auf der Wiese am Fluss.                 
                 Doch da bekamen wir gleich Ärger mit einem Nachbar, der uns als Raudies beschimpfte. Wir erfuhren von ihm, dass es 200m flussaufwärts ein Bootssteg zum Einsteigen gab. Als wir endlich auf dem Wasser waren, paddelten wir entspannt das erste Wehr nach Seerhausen an. Moderne Bootstege erleichterten das Aus- und Einheben der Boote und machten den Umstieg einfach.
Aufgrund des zu niedrigen Wasserstandes mussten wir unsere Weiterfahrt zu Fuß fortsetzen. Wir erfreuten uns daran über Sandbänke zulaufen, da wir ja Wasserwanderer sind. Die Weiterfahrt war mühsam durch umgestürzte Bäume, wo sich jeder seinen Weg suchen durfte. Bald darauf erreichten wir das zweite Wehr Müden-Diekhorst, das sich kurz vor der Mündung in die Aller befindet.                  

 
                 Dieses Wehr ist steil und deswegen schlecht für Faltboote zum Umsetzen. Doch der niedrige Wasserstand und die daraus entstehenden Sandbänke waren beim Einsetzen der Boote vorteilhaft. Am nächsten Tag pendelten wir unsere Autos zum WSV Verden. Der Rest unserer Mannschaft setzte schon die Boote und Gepäck an der hauseigenen Schleuse vom KC Flotwedel um. Leider war die Bootsgasse in Oppershausen durch einen Brückenbau geschlossen. Bei mehr als 35°C paddelten wir bis Celle. Das Wehr in Celle verfügt weder über eine Bootsrutsche noch über einen großen Bootswagen auf Schienen.
Dies erschwerte aufs Neue das Umsetzen der Boote. Hohe Sanddünen versperrten uns den Weg. Da waren unsere eigenen Bootswagen sehr hilfreich. Indem wir zwei Bootswagen unter ein Boot schnallten, durchquerten wir die Sandmassen etwas leichter. Danach mussten wir wieder ein kurzes Stück zu Fuß gehen. Nach der Mündung in die Aller beginnt die Amtsgrenze des WSV Verden und damit eine Bundeswasserstraße, d.h. es gibt fortan automatische Schleusen.                  
Gegen Abend erreichten wir den Campingplatz in Winsen und stellten unsere Zelte direkt am Wasser auf. Der nächste Morgen begrüßte uns mit bedecktem Himmel und wir hofften auf kühlere Temperaturen. Doch die Sonne gönnte uns keine Pause und begleitete uns durch die nächsten drei Schleusen, bis wir an der Schleuse Hademsdorf schattiges Plätzchen für unsere Zelte fanden.                  
                 Der Morgen begann mit einer Schleusung in Hademsdorf. Nach dem Wehr flossen die Aller und die Leine zusammen und wir paddelten entspannt mit besserer Strömung bis Hodenhagen, um dort einzukaufen. In den Nachmittagsstunden lud uns am linken Ufer im Ort Eilte ein Hinweisschild zu Kaffee und Kuchen ein. Schnell waren unsere Boote am Bootssteg festgemacht, doch diese Gaststätte hatte Ruhetag.
Unsere enttäuschten Gesichter sah die Gastwirtin und bediente uns freundlicher Weise mit Eis und kalten Getränken. Zufrieden ließen wir uns mit Rückenwind durch "das Goseloch" einer scharfen Flusskrümmung mit aufgespannten Schirmen, die auch als Sonnenschutz dienten, zu dem traumhaften Campingplatzplatz "Rittergut Frankenfeld" treiben.                  
                  Wie das letzte Mal waren wir von der Sauberkeit auf diesem Campingplatz beeindruckt. Auf gemütlichen Sitzgruppen unter hohen Bäumen ließen wir den Abend ausklingen. Die nächste Etappe sollte auch die letzte Etappe sein, da von unserer Gruppe einige Wasserwanderer gesundheitsbedingt die Fahrt eher abbrechen mussten und die Heimreise antraten.
Um den letzten Tag sinnvoll zu verbringen, entschieden sich die einen nach Bremerhaven zu fahren, um das beeindruckende Klimahaus dort zu besuchen. Die anderen besuchten einen nahgelegenen Vogelpark. Den letzten Abend ließen wir nochmals am Grill mit leckerem Rotwein in Verden ausklingen.                  
Trotz Pleiten, Pech und Pannen auf dieser Urlaubsfahrt freuen wir uns auf die Wanderfahrt im nächsten Jahr.
Katrin Wallner



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